Über die Kellertreppe zu Heilung, Gesundheit und neuen Lebensperspektiven

„Innenweltreisen“ haben nichts mit Urlaub und Freizeit zu tun. Dafür um so mehr mit Selbstheilung und Selbstverantwortung für unser Dasein auf dieser Welt.
von Roland Häke - 2010


Sehr vielen Krankheiten gehen vor der körperlichen Erscheinungsform Verletzungen in unserem Innern, dem Unbewussten, der Seele, voraus. Diese wahren Gründe zu entdecken, aufzuarbeiten und so den Weg zu einer „ganzheitlichen“ Gesundung zu bereiten - damit beschäftigen sich zahlreiche Methoden aus dem alternativ-komplementären Spektrum. „Heilung reproduzierbar zu machen“ - das hat sich vor über 35 Jahren ein Mann aus Bischoffen/Hessen vorgenommen. Mit einem schier unerschütterlichen Glauben in seine Arbeit ausgestattet, scheint er heute seinem Ziel so nahe wie nie zuvor. Grenzenlos hat ihn anlässlich eines Seminarwochenendes in seinem Haus unweit der Aartalsperre besucht.

Der Mann mit den grauen, leicht gewellten Haaren spricht mit leiser, monotoner Stimme: „... und Du gehst nun diese Kellertreppe hinab... und gelangst an eine große, schwere Tür....“. Die Adressatin seiner Worte, eine schlanke, zierliche Frau, wenig über vierzig, liegt - mit verbundenen Augen und ganz entspannt auf dem Rücken, auf einer dicken, bequemen Matratze. Heike L. ist an diesem Wochenende, wie 50 andere Männer und Frauen auch, ins hessische Bischoffen gekommen. Heike leidet unter einer Netzhautablösung auf dem rechten Auge, sie hat Angst zu erblinden. Die üblichen Wege zu mehreren Augenärzten und Kliniken erbrachten keine Lösung, keine Besserung. Achselzucken, Bedauern - lapidar anmutende Sätze wie „da können wir leider nichts mehr tun“.

Der Mann, der jetzt für Heike L. „etwas tun“ soll heißt Bernd Joschko und ist von Haus aus Physik-Ingenieur. Seit Beginn der achtziger Jahre arbeitet er mit „der Lehre vom Zusammenwirken“, Synergetik genannt. Diese wurde begründet von Hermann Haken, ehemals Professor für theoretische Physik an der Universität Stuttgart.

Synergetik ist „die Lehre vom Zusammenwirken von Elementen gleich welcher Art, die innerhalb eines komplexen dynamischen Systems miteinander in Wechselwirkung treten (z. B. Moleküle, Zellen oder Menschen). Sie erforscht allgemeingültige Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten des Zusammenwirkens, die universell in Physik, Chemie, Biologie, Psychologie und Soziologie vorkommen ... und liefert eine einheitliche mathematische Beschreibung dieser Phänomene....“. (Quelle: Wikipedia).

Bernd Joschko machte sich bereits Anfang der Achtziger Jahre diese naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zu Nutze und kreierte mit dem Synergetik-Profiler und dem synergetischen Heilen ein Berufsbild und eine Methode, die geeignet erscheint, im Gesundheitswesen für Furore zu sorgen.

So geht es bei der Synergetik-Methode im wesentlichen um Selbstheilung statt Fremdheilung. Im Zustand tiefer Entspannung ruft sich der Klient Bilder aus der Vergangenheit vor sein geistiges Auge. Damit seine Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist, trägt er eine Augenbinde. „Innenweltreise“ nennt Bernd Joschko deshalb auch das Verfahren und hat sich den Begriff mit einem ® schützen lassen.
Grundlage für das. was nun in der „Session“ folgt ist die Überzeugung, dass jedes körperliche Geschehen - also auch Krankheiten - eine Entsprechung in den vom Menschen abgespeicherten Informationen im Gehirn hat. Oftmals handelt es sich um Geschehen von traumatischer Natur, die eine Erkrankung unmittelbar hervorrufen oder diese begründen bzw. ausgelöst haben. Für eine Erkrankung, gleich welcher Art, gebe es - so Joschko - in der Regel 5 bis 8 Parameter, welche im Hintergrund wirken. Sie müssen zunächst gefunden und dann mit Hilfe einer „bionischen Optimierungstechnik“ zielgerichtet aufgelöst werden. Diese meist tief verschüttet in uns liegenden Hintergründe aufzudecken und „durch eine Rückkopplung im Gehirn umzukehren“ - darum geht es bei den synergetischen Innenweltreisen.

Deshalb auch der imaginäre Gang auf der Treppe hinab in einen „Keller“. Dort „unten“ gibt es verschiedene Türen in einem Gang. Eine davon sucht sich der Klient aus, öffnet sie. Untermalt und somit verstärkt wird dieser Vorgang mit dem Einspielen eines Türquietschens.

Der hinter der Tür liegende Raum wird vom Klienten beschrieben, ein auftauchendes Symbolbild ist verknüpft mit Gefühlen und Erlebnissen. Der Synergetik-Profiler leitet seinen Klienten, so dass dieser mit auftauchenden Bildern wie auch mit Personen in einen Dialog, durchaus konfrontativ gehalten, treten kann.

Durch diese innere Konfrontation lassen sich Symbolbilder, welche den Persönlichkeitsanteilen entsprechen, verändern. Diese Bilder rühren meist von Prägungen aus unserer Kindheit, können aber auch aus dem familiären Energiefeld oder aus „früheren Leben“ stammen.

Körperempfindungen wie Wärme, Spannung oder Kribbeln gehören zu diesem Dialog ebenso dazu wie Emotionen (Wut, Trauer, Freude usw.). Es geht darum, so Bernd Joschko, „neue unlogische Handlungen, d.h. Neuverknüpfungen zu machen, um die zugrunde liegende Struktur zu destabilisieren“. So sei es möglich, dass der Klient mit seinem heutigen Bewusstsein das Erinnerungsbild als Baby aufsucht, in den entscheidenden Situationen neu handelt und dem Baby als heutiger Erwachsener hilfreich zur Seite steht. Damit lassen sich tief sitzende und abgespeicherte Traumata bearbeiten und auflösen.

Joschko hat über all die Jahre in unzähligen in Wort und Bild festgehaltenen Sitzungen (Sessions) nachgewiesen, dass es durch das „erlebnisorientierte“ Bearbeiten dieser Bilder zu einer „Rückkopplung im Gehirn“ kommt, zuvor krankmachende Muster „kippen“ und neue gesundheitsfördernde Strukturen entstehen. Der eingangs erwähnte Symbolraum bleibt dabei für den Klienten immer ein wichtiger Bezugspunkt. Hier kann er während der Session selbst sehen, wie die Auf- und Veränderungsarbeit Früchte trägt: so kann der Raum z. B. farbiger, heller, freundlicher werden oder wird gefühlsmäßig als angenehmer beschrieben.

Heike L. mit der Netzhautablösung kommt bei ihrer Session mit Bernd Joschko in Kontakt zu ihrem Opa, ihrer Oma, ihrem Vater. Von Scham, seelischen Schmerzen und vor allem von Einsamkeit ist die Rede bei dem Betrachten der inneren Bilder. Die von der Erblindung bedrohte Frau arbeitet sich in ihrer Familie, an den Symbolbilder mit ganz viel Emotionen ab. Ihr gegenwärtiges Leben zwischen zwei Männern kommt zur Sprache. Eifersucht, Unentschlossenheit - allzu menschliches taucht - unter der behutsamen und gleichzeitig konsequenten Führung von Profiler Joschko - auf.

Der Anfangs muffige und wenig einladende Symbolraum wird während der Sitzung mehrmals aufgesucht. Er ist heller, freundlicher geworden. Der Fußboden, eingangs weich und matschig, hat etwas an Festigkeit gewonnen. Nach weiteren Dialogen auf verschiedenen Handlungsebenen ihrer Innenwelten, kommt Heike der Möglichkeit, den Grund für ihre Netzhautablösung zu erfahren ein Stück näher. In einer Momentaufnahme sieht sie sich mit einer Sehkraft von einhundert Prozent auf beiden Augen....

An dieser Stelle, nach mehr als 90 Minuten Innenweltreise, beendet Bernd Joschko behutsam die Session. Die emotional sehr bewegte Klientin zu überfordern und dann einfach nach Hause entlassen, danach steht dem Therapeuten nicht der Sinn. Hier sind weitere Sitzungen mit behutsamer Aufarbeitung erforderlich. Schließlich lässt sich etwas, was womöglich über viele Jahre hinweg als Krankheit entstanden ist, nicht in wenigen Minuten auslöschen. Aber der Anfang ist gemacht und Heike ist willens, diesen Weg zu gehen, die tiefen Ursachen für ihre Netzhautablösung zu erkennen und dann - hoffentlich - Heilung zu erfahren.

Vor der nächsten Sitzung bleibt Zeit, um mit Bernd Joschko zu sprechen. Über privates und natürlich über die Synergetik als Impulsgeber zur Selbstheilung. Nur kurz und zögernd geht er auf seine frühere Tätigkeit beim Bundeskriminalamt (BKA) ein, wo er als Physik-Ingenieur von 1979 bis 1982 für neue Überwachungstechniken im Zuge der Rasterfahndung zuständig war. Um dann mit seinem Ausstieg aus Gewissensgründen und der Bekanntmachung dieser gravierenden Persönlichkeitsverletzungen durch die Polizeibehörden, u. a. über den „Spiegel“, für große mediale Aufmerksamkeit zu sorgen

Viel lieber spricht und denkt der heute 59jährige laut über die Innenweltreisen mit synergetischem Profiling, den Ausbildungsangeboten sowie dem von ihm mit initierten „Berufsverband der Synergetik Profilerinnen und Profiler“ (BVSPro e.V.). Ehrliche Freude und auch ein wenig Stolz schwingt in seinen Worten mit, wenn er über „nachweisbare Erfolge“ bei schweren Krankheiten wie z. B. Brustkrebs, erzählt. Tausende von Sessions hat er in den vergangenen Jahren selbst geleitet, auf DVDs aufgezeichnet, exakt dokumentiert. Zu bestimmten Zeiten kann man über Internetfernsehen bestimmte Sessions live mitverfolgen, sich ein Bild über die Methode machen.

Wer sich auf einen solchen Weg begibt, eckt an, ruft Widersacher und Widerstände auf den Plan. Sicher, Joschko mag provozierend klingen wenn er sagt: „Heilen mit Medikamenten? Die Pharmaindustrie gibt Milliarden für die Forschung aus und wir zeigen im Gegenpol auf, dass viele Krankheiten eine innere Entsprechung in der Neurowelt des Klienten besitzen. Wir zeigen, wie man diese Informationsmuster findet und auflöst“.

Dann verweist er auf den international anerkannten Onkologen und Experten auf dem Gebiet des Mammakarzinoms, Univ.-Professor Dr. Raimund Jakesz in Wien. Auch der vertritt - entgegen der geläufigen schulmedizinischen Auffassung - eine durchaus ähnliche Meinung wie Bernd Joschko: „Dass jemand Krebs bekommt ist kein Zufall. Jede körperliche Entsprechung braucht eine Primärenergie .... Es ist wichtig, dass die Patienten die Verantwortung übernehmen für das, was ihnen passiert. Aber nicht im Sinne von ‘Schuld’ ! Sondern im Erkennen der Bedeutung der Krankheit“.

Und Professor Raimund Jakesz ist ganz nahe bei dem Synergetik-Profiling wenn er sagt: „Die zentralen Fragen sind: Wie gehe ich mit dem, was mir passiert, um? Wie heile ich mich? Wie heile ich mich emotional? ... es geht darum, die Krankheit anzunehmen. Mit Liebe anzunehmen und nicht dagegen anzukämpfen. Die Krankheit ist mein Freund, sie ist zu meinem höchsten Wohl!“ Wer sich der Arbeit von Bernd Joschko vorurteilsfrei nähert, wird auch diese Worte dem Synergetik-Mann aus Bischoffen zuordnen: „Krebs ist ein Lernprozess, den die Seele selbst uns sendet“. Aber auch das ist eine der zentrale Thesen - von Professor Raimund Jakesz.
Kein Wunder, dass sich Joschko - trotz einiger juristischer Auseinandersetzungen und Hürden - unerschütterlich gibt: Er werde, wenn erforderlich „bis zum Bundesverfassungsgericht gehen“ um seiner Methode und dem entsprechenden Berufsstand die öffentliche Anerkennung zu verschaffen.

Auch sonst zeigt sich Joschko konsequent: Wenn sich ein Klient für Chemotherapie oder Bestrahlung entscheidet, nimmt er ihn nicht für synergetische Sessions an. Einfach deshalb, weil seiner Erfahrung nach diese schulmedizinisch weit verbreiteten Methoden die Innenwelt sehr reduziere oder sogar auslösche. Das symbolische Bilderdenken werde stark eingeschränkt oder unmöglich gemacht.

Vor jeder Chemo, vor jeder Bestrahlung und vor jeder Operation bleibe, das ist er überzeugt, genügend Zeit, um sehr konzentriert - z. B. eine oder zwei Wochen - Innenweltreisen zu unternehmen, Dinge zu erkennen, aufzuarbeiten und neuronal zu verändern. Dann, so seine Erfahrung, können sich Krankheitsbilder schon recht schnell zum Positiven hin verändern. Allerdings - Garantie für Gesundung gibt es bei Joschko und den bei ihm ausgebildeten Synergetik-Anwendern nicht. Aber Versprechen in dieser Richtung bietet schließlich die Schulmedizin auch nicht.

Wenn jedoch die zentrale Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Heilmethode gegeben ist - der Klient soll „den Wunsch verspüren und die Bereitschaft haben, sich selbstverantwortlich und aktiv mit dem Material der eigenen Innenwelt auseinanderzusetzen“ - dann ist die von Joschko propagierte Selbstheilung - auch auf körperlicher Ebene - möglich.

Der Ehrenpräsident des deutschen Naturheilbundes e. V., Dr. med. Rainer Matejka bringt es - wohl ganz im Sinne von Bernd Joschko - auf den Punkt wenn er sagt: „Heilung ist stets eine Form der Selbsthervorbringung. Ziel muss daher sein, durch geeignete Heilreize Situationen zu schaffen, in denen Selbsthervorbringung möglich wird“. Das synergetische Profiling, so unsere Eindrücke an dem Wochenende in Bischoffen, ist dafür bestens geeignet.